Die Versicherer digitalisieren, was das Zeug hält. Schließlich verlagern sich Abschluss und Verwaltung von Versicherungen ebenso unweigerlich in den digitalen Raum wie viele andere Lebensbereiche. Oder doch nicht?
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die persönliche Beratung in der Gunst der Kunden gegenüber der Online-Beratung wieder deutlich zugelegt hat. 81 Prozent der Befragten gaben an, in Versicherungsfragen einer persönlichen Beratung gegenüber einer Online-Beratung den Vorzug zu geben. Im letzten Jahr lag dieser Wert bei 71 Prozent. Ebenfalls vier von fünf Umfrageteilnehmern machen sich bei digitalen Anwendungen Sorgen um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten.
Der Digitalisierungs-Trend scheint damit bei den Verbrauchern seinen Zenit schon überschritten zu haben, wenn auch viele sich digitale Abwicklungs- und Kommunikationsangebote wünschen. An dieser Entwicklung dürfte auch die fortgesetzte Entzauberung vermeintlich neutraler Vergleichsportale ihren Anteil haben. Wie an dieser Stelle bereits berichtet, bilden diese den Markt keineswegs so umfassend und unabhängig ab, wie sie es selbst gern darstellen.
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Wie aus dem Ende November veröffentlichten Rentenversicherungsbericht 2017 hervorgeht, verzeichnete die gesetzliche Rentenversicherung allein bis Oktober dieses Jahres ein sattes Beitragsplus von 4,4 Prozent. Da die Nachhaltigkeitsrücklage damit bis Jahresende auf knapp 33 Milliarden Euro anwachsen dürfte, ist die Rentenversicherung zur Beitragssenkung verpflichtet. Andernfalls würde die gesetzlich vorgeschriebene Obergrenze für die Reserve überschritten. Die deutschen Arbeitnehmer dürfen sich auf eine Beitragssenkung von 0,1 Prozent auf dann 18,6 Prozent freuen.
Diese Frucht der ausgezeichneten konjunkturellen Lage wird allerdings die Folgen der demografischen Veränderungen kaum abmildern können. Nach aktueller Prognose wird der Beitragssatz aufgrund der alternden Bevölkerung bis 2025 auf 20,1 und bis 2031 auf 21,9 Prozent klettern. Parallel dazu wird das Rentenniveau abgeschmolzen. Die anstehende Beitragssenkung sollte daher nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Altersarmutsrisiko für die heute Erwerbstätigen immens ist. Eine private und/oder betriebliche Vorsorge kann den Absturz auf Grundsicherungsniveau im Ruhestand verhindern.
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Rund 40 Prozent der Deutschen würden ihr Geld gern sozial und ökologisch nachhaltig investieren, wie das Marktforschungsinstitut GfK unlängst ermittelte. Das ist eine beeindruckende Zahl, wenn man dagegenstellt, dass bislang nur 4,8 Prozent auch tatsächlich solche Produkte gewählt haben. Ein Fall von Scheinheiligkeit also? Mitnichten.
Tatsächlich sind selbst Experten nur mit großen Mühen in der Lage, den Markt der nachhaltigen Geldanlagen zu überblicken. Es mangelt an verbindlichen Standards und Transparenz. Jeder Anbieter kocht gewissermaßen sein eigenes Süppchen, es gibt unzählige Definitionen von „Nachhaltigkeit“. So nannten die von GfK Befragten denn auch „unzureichende Informationen“ als Hauptgrund für die Enthaltsamkeit, gefolgt von „unklarer Wirkung für eine nachhaltige Entwicklung“. Bleibt zu hoffen, dass der noch relativ junge Markt seine „Kinderkrankheiten“ bald überwindet und damit auch für die Masse der Anleger versteh- und beherrschbar wird. Bis dahin sind Privatanleger auf gute Beratung angewiesen.
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Es gab in Deutschland nur zwei Jahre, in denen Hochwasser höhere Schäden anrichtete als 2016. Fast eine Milliarde Euro mussten die Versicherer im vergangenen Jahr für Schäden aufwenden. Daran hatte vormals unüblicher Starkregen großen Anteil. Durch ihn können auch Gebiete abseits der Küsten und großer Flüsse überschwemmt werden.
Entgegen dem Eindruck einer „Ausweitung der Gefahrenzone“ wurden kürzlich jedoch Hunderttausende Häuser in niedrigere ZÜRS-Zonen eingruppiert. Dieses Zonierungssystem für Hochwassergefahren weist jede Adresse einer von vier Gefahrenklassen zu. In Zone 1 kommt es statistisch höchstens alle 200 Jahre zu einem Hochwasser, in Zone 4 dagegen alle 10 Jahre. Von der Eingruppierung hängen Versicherbarkeit einer Immobilie und Prämienhöhe ab. Aufgrund neuerer und genauerer Daten werden nun rund 200.000 Häuser mehr der niedrigsten Gefahrenklasse zugeordnet. In der höchsten finden sich dagegen jetzt gut 9.000 weniger.
Damit lassen sich diese Immobilien leichter gegen Elementargefahren versichern. Noch immer verzichten mehr als die Hälfte der Hausbesitzer auf diesen wichtigen Schutz, obwohl laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft 99 Prozent der Objekte versicherbar wären.
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Die gesetzliche Rente schrumpft immer mehr zur Basisabsicherung, da die Zahl der Beitragszahler schrumpft, während die der Rentenempfänger zunimmt. Was bedeutet das konkret für die Bundesbürger, deren Renteneintritt noch in weiter Ferne liegt? Unter anderem dieser Frage gingen Wissenschaftler der Universität Freiburg kürzlich unter der Leitung des „Altersvorsorge-Papstes“ Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen nach.
Ergebnis: Den heute 20- bis 34-Jährigen werden später einmal im Schnitt monatlich 800 Euro fehlen, wenn sie ihren Lebensstandard halten wollen. Dabei wird eine Ersatzquote (Anteil am Bruttoeinkommen, der für die Lebensführung benötigt wird) von 60 Prozent zugrunde gelegt. Während die heute 50- bis 65-Jährigen noch mit durchschnittlich 64,1 Prozent aus der Rentenkasse rechnen können, fällt der Wert bis zum Ruhestand der 20- bis 34-Jährigen auf magere 38,6 Prozent. Die fehlenden 21,4 Prozent bis zur erforderlichen Ersatzquote entsprechen ebenjenen 800 Euro. Aus diesen Prognosen folgt: Ohne entsprechende betriebliche und/oder private Vorsorge droht den heute Jungen später einmal das soziale Abrutschen.
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Vor zehn Jahren noch steckten die Deutschen ihr Geld am liebsten in Lebensversicherungen. Zwei Drittel bekannten sich damals zu dieser Anlageform. Lang ist’s her. Heute sind es weniger als ein Viertel, die der Lebensversicherung noch etwas abgewinnen können. So lautet ein Ergebnis des jährlich erhobenen Vermögensbarometers des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Angesichts der seit Jahren äußerst mageren Garantieverzinsung ist der Ansehensverfall der klassischen kapitalbildenden Versicherung kaum verwunderlich.
Einen unaufhaltsamen Aufstieg in der Beliebtheit hat dagegen die selbst genutzte Immobilie verzeichnet. 54 Prozent halten sie heute für das beste Produkt zum Vermögensaufbau – 2007 waren es nur halb so viele. Die vielerorts stark gestiegenen Immobilienpreise scheinen die Deutschen nicht zu verschrecken, was auch an den günstigen Finanzierungsmöglichkeiten liegen dürfte. Auf Rang zwei folgen bereits Aktien und Investmentfonds mit 28 Prozent Beliebtheit (tatsächlich hält nur rund jeder siebte Deutsche Aktien oder Fondsanteile), danach Kapitalanlage-Immobilien mit 27 Prozent. Das Sparbuch büßt ebenfalls kontinuierlich an Popularität ein und fällt von 30 (2007) auf 18 Prozent.
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Der größte Kfz-Rückversicherer Deutschlands, die Hannover Rück, rechnet damit, dass die Versicherungsbeiträge im kommenden Jahr steigen. Auf eine Erhöhung von durchschnittlich 1 bis 2 Prozent müssten sich die Autofahrer einstellen. Eher gering werde der Aufschlag bei der Haftpflichtversicherung ausfallen, Vollkasko-Policen dürften dagegen spürbar teurer werden. Insgesamt prognostiziert die Hannover Rück, dass die Versicherten 2018 für rund 65 Millionen Kfz 27,5 Milliarden Euro an Beiträgen zahlen werden, gegenüber 26,9 Milliarden im laufenden Jahr.
Der Hauptgrund für den Prämienanstieg liegt in tendenziell wachsenden Schadenssummen. Die Zahl der Schäden nimmt zwar kaum zu, doch pro Regulierungsfall muss immer mehr gezahlt werden – da die benötigten Teile stetig teurer werden. Trotz der Prämienerhöhungen bleibt die Schaden-Kosten-Quote (der Anteil am Beitragsaufkommen, der für Schadensfälle wieder ausgegeben wird) der Versicherer konstant bei etwa 99 Prozent.
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Im Durchschnitt 1,1 Prozent sind derzeit von gesetzlich Krankenversicherten an Zusatzbeitrag zu zahlen. Der Satz ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Nun aber soll es auch einmal in die andere Richtung gehen: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe folgte kürzlich einer Empfehlung des GKV-Schätzerkreises und verkündete eine Senkung des durchschnittlichen Beitragssatzes um 0,1 Prozent zu Anfang 2018. Das läuft also bei einem Einkommen von 3.500 Euro monatlich auf 3,50 Euro mehr im Portemonnaie hinaus – brutto.
Schon diese Entlastung dürfte für die wenigsten Bürger ein Grund sein, die Sektkorken knallen zu lassen. Hinzu kommt aber: Die Krankenkassen selbst halten die Absenkung des Beitragssatzes für voreilig. Denn angesichts fortwährend steigender Ausgaben im Gesundheitswesen seien baldige Erhöhungen wahrscheinlich. Der Präsident des BKK-Dachverbands warnt denn auch vor einem „Beitragssatz-Jojo“: Auf die kaum merkliche Senkung könnte in absehbarer Zeit eine spürbare Erhöhung folgen.
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Offenbar wird immer mehr Deutschen die Brisanz der lückenhaften staatlichen Pflegeversicherung deutlich: Der Anteil derjenigen, die sich ausreichend für den Pflegefall abgesichert fühlen, ist laut einer aktuellen Studie auf 15 Prozent gesunken. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent.
Dass die Pflegelücke weiter ins öffentliche Bewusstsein vorgedrungen ist, dürfte mit dem Pflegestärkungsgesetz II zusammenhängen. Es trat Anfang dieses Jahres in Kraft und hat dem Thema Pflege einige Medienpräsenz eingebracht. Verschwiegen wurde dabei nicht, dass auch die neue Ausweitung der gesetzlichen Leistungen nichts am Vorsorgebedarf ändert. Nach wie vor übersteigen die tatsächlichen Kosten die Erstattungen bei Weitem.
Mehr als jeder Dritte gibt an, gern privat vorsorgen zu wollen, aber nicht über den nötigen finanziellen Spielraum zu verfügen. Dabei ist private Pflegevorsorge gar nicht teuer. Insbesondere bei einem jungen Eintrittsalter ist man schon mit wenigen Euro pro Monat dabei.
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